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Elisabeth Eistrup leitet die Bildungsstätte für Gesundheitsberufe in Nordhorn.
Elisabeth Eistrup leitet die Bildungsstätte für Gesundheitsberufe in Nordhorn.

09. Mai 2023

Praktizierte Menschlichkeit - alltäglich! Teil 3

Ohne die vielen kompetenten und tatkräftigen Mitarbeiter:innen würde die pflegerische Versorgung in unserem Landkreis auf Dauer nicht funktionieren. In vielen Gesprächen mit Beschäftigten in der Pflege, ob nun junge Auszubildende oder Menschen, die sich erst später im Leben für eine Arbeit mit Pflegebedürftigen entschieden haben, wird klar: Es sind Menschen, die bereit sind anderen in (ganz) schwierigen Lebenssituationen zu helfen und daraus Kraft und Sinn ziehen. Und es wird immer wieder deutlich: die Arbeit birgt viele schöne Seiten und Momente! Wir möchten in einer kleinen Serie einige dieser „Alltagshelden“ vorstellen. Alle 14 Tage finden sich an dieser Stelle interessante Interviews, spannende Porträts und echte Geschichten. Dieses Mal stellen wir Elisabeth Eistrup vor. Für sie steht fest: „Pflege ist mehr als ein Beruf.“

Elisabeth Eistrup ist seit 1980 in der Pflege tätig und leitet seit 1996 die Bildungsstätte für Gesundheitsberufe in Nordhorn. Ihre Pflegeausbildung machte sie von 1980 bis 1983. Es schlossen sich pflegerische Tätigkeiten in vielen verschiedenen Bereichen an, außerdem studierte sie Pflegepädagogik. In ihrer Zeit als Schulleiterin war sie zwischendurch auch einige Jahre in der Pflegedienstleitung tätig. Im Interview erklärt Elisabeth Eistrup, wie die neue generalistische Pflegeausbildung grundsätzlich aufgebaut ist.

2020 ist die neue generalistische Pflegeausbildung an den Start gegangen. Wie läuft die Pflegeausbildung ab?

Die Pflegeausbildung ist jetzt auf alle Settings der Pflege und alle Altersstufen ausgelegt. Dies ist in anderen Ländern schon lange so. Die Auszubildenden werden durch eine Vielzahl von Pflichteinsätzen geleitet, um die Kompetenzen in der Praxis zu bekommen. Dazu gibt es den theoretischen Unterricht, der dem Rahmenlehrplan entsprechend, unterrichtet werden muss. Es gibt 2.100 Stunden Theorie und 2.500 Stunden Praxis, die praktischen Einsätze sind vorgeschrieben. Am Ende gibt es die Prüfungen: schriftlich, mündlich und praktisch. Interessant dürfte zudem für junge Menschen sein, die über eine Pflegeausbildung nachdenken, dass schon im ersten Ausbildungsjahr eine Vergütung von rund 1.190 Euro gezahlt wird. 

Was ändert sich mit der generalistischen Pflegeausbildung? Was ist neu?

Neu ist, dass man in alle Bereiche der Pflege Einblick erhält und nach der Ausbildung, egal, wo man in der Praxis seinen Schwerpunkt gelegt hat, überall arbeiten kann. Eine EU- weite Anerkennung der Ausbildung ist neu.

Gibt es Vorteile durch die neue Ausbildung?

Die Ausbildung bietet eine gute Basis für die Pflege der Menschen aller Altersgruppen. Die Zeit wird sicherlich zeigen, ob sie besser ist als die vorherigen Ausbildungen. Die ersten Absolventen gibt es im Jahr 2023. Im dritten Ausbildungsjahr hat man die Wahl, ob man die generalistische Pflegeausbildung weiterverfolgen will oder sich auf einen der beiden Bereiche Altenpflege oder Kinderkrankenpflege spezialisieren möchte.

Was empfehlen Sie?

Im Sinne der pflegeberuflichen Entwicklung ist meine persönliche Meinung, den generalistischen Abschluss zu erwerben. In Niedersachsen gibt es nur ganz wenige Auszubildende, die sich für diesen Weg der „alten“ Abschlüsse entschieden haben. Für die Einsätze der generalistisch ausgebildeten Fachkräfte beispielsweise, werden jetzt auch die Grundlagen der fachlichen Weiterqualifikation angepasst.

Wie sind die Karrierechancen nach der Ausbildung?

Auch ohne einen Wechsel der rechtlichen Grundlage der Ausbildung, gibt es viele Möglichkeiten der beruflichen Weiterqualifikation in der Pflege. Neben verschiedenen Weiterbildungen (zum Beispiel Fachkraft für Intensivpflege, Endoskopie, Palliativ Care) gibt es auch einige Studiengänge zum Pflegemanagement oder im Bereich der Pädagogik, um beruflich weiter zu kommen.

Welche Voraussetzungen gelten für die Pflegeausbildung und, muss ich bestimmte Fähigkeiten mitbringen?

Die schulische Voraussetzung ist der Realschulabschluss oder eine gleichwertige, beziehungsweise höhere schulische Qualifikation. Der Hauptschulabschluss in Kombination mit einer dreijährigen Ausbildung in einem pflegefremden Beruf oder einer Pflegeassistenzausbildung ist ein anderer Einstiegsweg.

Wo in der Grafschaft kann ich die generalistische Pflegeausbildung machen?

In der Grafschaft gibt es zwei Schulen mit einer Zulassung für die Pflegeausbildung. Das sind die Bildungsstätte für Gesundheitsberufe der Euregio-Klinik und das Denkwerk, Zentrum für Bildung im Gesundheitswesen, das in der Trägerschaft des evangelischen Krankenhausvereins ist. Beide Schulen sind im „Pflegeausbildungsverbund Grafschaft Bentheim“ mit allen Institutionen der praktischen Ausbildung über einen Kooperationsvertrag verbunden. Es gibt 260 anerkannte Schulplätze in der Grafschaft Bentheim, somit gibt es sehr gute Möglichkeiten in der Grafschaft die Ausbildung in der Pflege zu absolvieren.

Zum Schluss noch eine persönliche Frage. Sie sind schon seit 40 Jahren in der Pflege tätig. Was schätzen Sie an Ihrem Beruf?

An meiner derzeitigen Position als Leitung der Bildungsstätte für Gesundheitsberufe ist es für mich erfüllend, den jungen Menschen die Freude an der Pflege zu vermitteln. Pflege ist mehr als ein Beruf und sicher nicht für jeden Menschen das Richtige, aber mir macht es heute noch Spaß mit den Auszubildenden am Bett zu stehen und mit den zu pflegenden Menschen im direkten Kontakt zu sein.

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