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22. April 2021

Zukunft der Pflege in der Grafschaft im Fokus

Landkreis arbeitet gemeinsam mit Partnern an der Gestaltung der Pflege

"Herausforderungen in der pflegerischen Versorgung älterer Menschen gestalten"

Unter diesem Motto zieht der Landkreis Grafschaft Bentheim gemeinsam mit regionalen Partnern aus Pflegeeinrichtungen, Ausbildungsstätten und Politik zur Verbesserung der pflegerischen Situation an einem Strang.

Eine Aufgabe des „Handlungsschwerpunkts Pflege“ ist es unter anderem, mehr Menschen für die Tätigkeit in der Pflege zu begeistern. Das Thema Pflege ist ein Teil der mittelfristigen Entwicklungsziele „Lebensqualität und Wirtschaftsstandort stärken“ sowie „Soziale und gesellschaftliche Teilhabe für alle fördern“ in der Strategie des Landkreises Grafschaft Bentheim.

Diese Ziele beinhalten für uns: „Soziale und gesellschaftliche Teilhabe durch alle Alters- und Gesellschaftsgruppen schafft die Grundlage für gesellschaftlichen Zusammenhalt. Als familien- und altersfreundlicher Landkreis entwickeln wir präventive Angebote im Quartier und fördern integrative und inklusive Prozesse. Als Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim stellen wir uns der Herausforderung, auf eine ärztliche und pflegerische Versorgung für die Zukunft hinzuwirken.“ erläutert Landrat Uwe Fietzek.

"Der demografische Wandel bringt – insbesondere im Bereich der Pflege – große Herausforderungen mit sich. Bei dieser Aufgabe sind alle Kompetenzen und Kräfte gefragt. Daher haben wir das Thema Pflege ganz oben auf die Agenda des Landkreises gesetzt und viele Vertreter aus dem Bereich Pflege in den Entwicklungsprozess eingebunden. Hier sind sowohl Vertreter aus Politik als auch Fachkräfte aus den Pflegeeinrichtungen, Kliniken und Ausbildungsstätten wie auch Ehrenamtliche aktiv. Im Rahmen von Workshops und Arbeitsgruppensitzungen werden die Herausforderungen beleuchtet."

Wie wichtig dem Landkreis das Thema Pflege ist, zeigte auch die Pflegekonferenz der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim im Oktober, bei der es in den Fachvorträgen und Beiträgen rund um die Pflege in der Region geht.

Die Herausforderung der Zukunft sehen die Beteiligten im Entwicklungsprozess vor allem in der Gewinnung und Bindung von Pflegekräften: 

„Ohne diese kompetenten und tatkräftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter würde die pflegerische Versorgung auf Dauer nicht funktionieren. Zudem leiden die Jobs oftmals unter einem eher negativen Image. Wir arbeiten daher konkret daran, das Image einer Tätigkeit in der Pflege zu verbessern“, heißt es vom Landkreis Grafschaft Bentheim. 

„Denn in den Gesprächen mit vielen verschiedenen Beschäftigten in der Pflege, ob junge Auszubildende oder Menschen, die sich erst später im Leben für eine Tätigkeit mit Pflegebedürftigen entschieden haben, wurde immer wieder deutlich, wie viele schöne Seiten die Arbeit in der Pflege hat. Diese möchten wir konkret zeigen.“

Worin bestehen die heutigen und zukünftigen Herausforderungen im Bereich der Pflege in der Grafschaft Bentheim? Ende 2019 hatte die Grafschaft Bentheim 137.162 Einwohner. Insgesamt befanden sich nach einer eigenen Erhebung am Stichtag 01.03.2020, 1.281 Menschen in Langzeitpflege in stationären Einrichtungen. 2.418 Menschen wurden durch einen ambulanten Pflegedienst versorgt. Zum Stichtag 15.12.2019 bezogen 3.703 Menschen in der Grafschaft Bentheim Pflegegeld, ohne ambulante Pflegesachleistungen zu erhalten (Landesamt für Statistik Niedersachsen 2020). Bereits heute wird dementsprechend ein großer Teil der Menschen durch An- oder Zugehörige versorgt.

Der mit dem demographischen Wandel verbundene Anstieg des Anteils älterer und hochaltriger Menschen an der Bevölkerung sowie veränderte Familienkonstellationen führt zukünftig verstärkt auch im ländlichen Raum dazu, dass die Sorge für Hilfebedürftige in dieser Gruppe vermehrt nicht mehr durch Angehörige sichergestellt werden kann. Diese Entwicklung wird sich aufgrund der Altersverteilung in den kommenden Jahren weiter verstärken. Gleichzeitig kann konstatiert werden, dass ältere Menschen vielfach den Wunsch nach individuellen Lebensformen bis ins hohe Alter formulieren. Eine Zielsetzung besteht folgerichtig darin, dass ältere Menschen so lange wie möglich und gewünscht in der eigenen Häuslichkeit leben können. Hierzu ist die Entwicklung individueller Settings der Sorge und Teilhabe geboten. Der sinkende Anteil von Menschen im erwerbsfähigen Alter ist wiederum mit einem zunehmenden Fachkräftemangel in der Pflege sowie zugeordneten Arbeitsbereichen verbunden. Bereits heute berichten Menschen in der Beratung, dass nicht für jede Bedarfslage eine passende Lösung gefunden wird. Zukünftig ist zu erwarten, dass diese Heraus-forderungen stärker zunehmen.

Diese Entwicklung erfordert einen möglichst effizienten und zielgerichteten Einsatz sämtlicher Ressourcenarten zur Beantwortung der unterschiedlichen Bedarfslagen. Hierzu kann Digitalisierung auf verschiedenen Ebenen einen Beitrag leisten, sowohl in der sektorenüber-greifenden Kommunikation als auch in der Analyse von Bedarfslagen, wie auch der Erschließung von Teilhabe- und Pflegelösungen. Neben der Übernahme ungedeckter Pflegekosten im Rahmen der Hilfe zur Pflege (SGB XII) und der Zuständigkeiten für die Heimaufsicht sowie die Erstellung eines örtlichen Pflegeberichtes sieht sich der Landkreis Grafschaft Bentheim im Rahmen einer vorausschauenden Alterspolitik zusammen mit den kreisangehörigen Kommunen für die Initiierung, Koordination, Organisation und Umsetzung von Unterstützungsangeboten verantwortlich. Aufgrund fehlender Zuständigkeit besetzt der Landkreis vielfach die Rolle des Moderators und Initiators in Bezug auf andere Leistungsträger, Pflege-bedürftige und Angehörige.

Unter dem Dach des Senioren-und Pflegestützpunktes Grafschaft Bentheim wird bereits seit vielen Jahren eine unabhängige Beratung zu einschlägigen Sozialleistungen und Hilfsangeboten erbracht. Die regionale Rahmenvereinbarung zu Errichtung und Betrieb von Pflegestützpunkten nach § 7c Abs.1 SGB XI zwischen dem Landkreis Grafschaft Bentheim und den Verbänden der gesetzlichen Pflegekassen in Niedersachsen regelt die Übernahme der Aufgaben: Beratung von Pflegebedürftigen, Angehörigen und weiterer Personen zu Sozialleistungen; Herstellung von Kontakt zu der jeweils zuständigen Pflegekasse zur Pflegeberatung; Ermöglichung der Pflegeberatung der Pflegekasse in den Räumen des Pflegestützpunktes oder Umsetzung der Beratung durch den Pflegestützpunkt; Erstellung einer Angebotsland-karte mit pflegerischen und sozialen Hilfs- und Unterstützungsangeboten sowie die Koordination von Diensten. Viele Pflegekassen (zuständig für die Beratung nach dem § 7a SGB XI) sind nicht grundsätzlich vor Ort und Ratsuchende wenden sich vielfach an den Senioren-und Pflegestützpunkt des Landkreises.

Familienservicebüros

Die Erreichbarkeit von Hilfeangeboten wird durch die dezentrale Einrichtung von Familienservicebüros unterstützt.

Im Rahmen der Gesundheitsregion Grafschaft Bentheim ist der Landkreis unter Beteiligung der kreisangehörigen Kommunen im Hinblick auf die Ziele Sicherung einer guten Gesundheitsversorgung, träger- und sektorenübergreifender Vernetzung der Akteure, Verzahnung von Versorgungsangeboten insbesondere im Rahmen der Arbeitsgruppe „Gesund alt und gepflegt werden“, aber auch im Rahmen von Gesundheits- und Pflegekonferenzen aktiv.

Um auf eine bedarfsorientierte Versorgungslage in der Pflege hinzuwirken, erfolgt bereits seit 1999 eine regelmäßige regionale Pflegeplanung. Zur Erarbeitung des bevorstehenden Pflegeberichtes wurden im Rahmen der Umsetzung eines Handlungsschwerpunktes im Jahr 2020 und 2021 Akteure in der Pflege, Vertreter von Betroffenen und Angehörigen sowie ehrenamtlich Engagierten ebenso wie politische Vertreter an der Erarbeitung von Herausforderungen und Lösungsansätzen in Form intensiver Workshop- und Arbeitsgruppenarbeit involviert. Mit der Entwicklung und Begleitung von regionalen Pflegetischen erfolgte eine Vernetzung zur Bedarfsdeckung im Sozialraum.

Die aktive Rolle des Landkreises Grafschaft Bentheim im Hinblick auf die Herausforderungen in der Pflege kann mit der Beratung von Betroffenen, Initiierung von Netzwerken, Koordination von Vernetzungsgremien, Initiierung von Partizipation in der Pflegeplanung sowie Begleitung und Förderung des Ehrenamtes zusammengefasst werden.

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