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Das Büroteam bestehend aus Heike Brege, Gaby Schumacher und Chefin Grietje Wester (von links nach rechts) wuppt den Laden. Auf dem Foto fehlen Monique Huismann und Geschäftsführer Michael Wester.
Das Büroteam bestehend aus Heike Brege, Gaby Schumacher und Chefin Grietje Wester (von links nach rechts) wuppt den Laden. Auf dem Foto fehlen Monique Huismann und Geschäftsführer Michael Wester.

06. Juni 2023

Praktizierte Menschlichkeit - alltäglich! Teil 5

Ohne die vielen kompetenten und tatkräftigen Mitarbeiter:innen würde die pflegerische Versorgung in unserem Landkreis auf Dauer nicht funktionieren. In vielen Gesprächen mit Beschäftigten in der Pflege, ob nun junge Auszubildende oder Menschen, die sich erst später im Leben für eine Arbeit mit Pflegebedürftigen entschieden haben, wird klar: Es sind Menschen, die bereit sind anderen in (ganz) schwierigen Lebenssituationen zu helfen und daraus Kraft und Sinn ziehen. Und es wird immer wieder deutlich: die Arbeit birgt viele schöne Seiten und Momente! Wir möchten in einer kleinen Serie einige dieser „Alltagshelden“ vorstellen. Alle 14 Tage finden sich an dieser Stelle interessante Interviews, spannende Porträts und echte Geschichten. Dieses Mal geht es um die Themen Hausnotruf und Hauswirtschaft: Unternehmen, wie DILANO, helfen, wenn der Haushalt über den Kopf wächst.

Putzen, waschen, bügeln – im Alter fällt das zunehmend schwerer. Auch das Einkaufen oder Kochen kann dann zur Belastung werden. Doch deswegen in ein Pflegeheim ziehen? Nicht alle Menschen möchten das, zumindest nicht sofort. „Weil es zu Hause am schönsten ist“, weiß Grietje Wester vom Anbieter DILANO für Hausnotruf und Hauswirtschaft in Nordhorn. Das Unternehmen versorgt knapp 600 Menschen in der Grafschaft. Das Spektrum mit Angeboten zur Alltagsbegleitung umfasst die Reinigung der Wohnung, Wäschepflege, Hilfe beim Einkaufen und schriftlichen Angelegenheiten ebenso wie das Vorlesen aus der Zeitung oder einem Buch, wenn es gewünscht wird. Für die Sicherheit zu Hause kann außerdem ein Notrufsystem in Anspruch genommen werden.

„Mein Papa hat das Geschäft 2001 aufgebaut“, erzählt Grietje Wester. Der sei Konstrukteur gewesen und wollte sich in dem Bereich selbständig machen. Irgendwann, angeregt über ein Familienmitglied, habe er den Hausnotruf ins Leben gerufen. „Darum heißt unsere Firma auch DILANO. Einfach zusammengesetzt nach dem Namen meines Vaters Dirk Lambertus und Nordhorn“, erklärt Grietje Wester. Die gebürtige Ostfriesin lacht. „Wir sind ein echtes Familienunternehmen“, sagt sie. Zuerst sei ihr Mann Michael eingestiegen. Später habe er den Betrieb dann übernommen und das hauswirtschaftliche Angebot ins Leben gerufen. „Er hat überlegt, was man hier den Menschen Gutes tun kann und, was zu dem bestehenden Hausnotruf passt. Beides läuft sehr gut.“ 

Dass Grietje Wester schließlich mit ins Büro gekommen ist, hat einen besonderen Hintergrund. „Ich bin gelernte Erzieherin, doch nach einer schweren Erkrankung musste ich meinen Beruf wechseln“, verrät sie. Auch die Kinder und der Hund würden häufiger ins Büro kommen. „Unsere Tochter packt einmal wöchentlich die Pflegeboxen für unsere Kunden.“ Die enthalten Pflegemittel im Wert von 40 Euro und sind für die Kunden kostenlos. Es besteht ein gesetzlicher Anspruch für alle Pflegestufen, die Kosten trägt die Pflegekasse. „Täglich erhalten wir Anrufe, ob wir noch Kapazitäten hätten“, berichtet Grietje Wester. Der Bedarf sei immens groß. „Es tut mir in der Seele weh, wenn ich dann sagen muss, dass wir jemanden erstmal nur auf die Warteliste setzen können“, bedauert die Geschäftsfrau und würde gerne Abhilfe schaffen. „Wir suchen händeringend weiteres Personal“, sagt sie. 

DILANO erbringt Leistungen, die über den Entlastungsbetrag Paragraph 45b des Sozialgesetzbuches abgerechnet werden. „Wir sind kein Pflegeanbieter und dürfen keine Arbeiten auf Basis von Körperkontakt übernehmen“, stellt Grietje Wester klar, doch man stehe im engen Kontakt zum Pflegedienst am Stadtring. „Wenn wir merken, dass jemand im Alltag nicht mehr zurechtkommt, sprechen wir mit den Angehörigen oder befugten Ansprechpartnern.“ 

Viele Pflegebedürftige würden zu Hause von ihren Angehörigen betreut und gepflegt. Und das oft rund um die Uhr. Um pflegende Angehörige zu entlasten, stehe pflegebedürftigen Versicherten der sogenannte Entlastungbetrag zu. Das gelte nicht nur für alte Menschen, sondern schon für Kinder von klein auf. „Es gibt ja Kinder, die mit einer gesundheitlichen Einschränkung auf die Welt kommen und pflegebedürftig sind. Auch in dem Fall haben Eltern Anspruch auf den Entlastungsbetrag.“ Dabei handelt es sich um einen einheitlichen Zuschuss der Pflegeversicherung in Höhe bis zu 125 Euro im Monat. Damit sollen pflegende Angehörige im Alltag unterstützt und Pflegebedürftige in ihrer Selbständigkeit gefördert werden. 

„Wir arbeiten nur mit qualifiziertem Personal“, betont Grietje Wester. Wer bei DILANO die Hauswirtschaft in Anspruch nimmt, kann auf Wunsch an das Hausnotrufsystem angeschlossen werden. Das besteht aus einem Empfänger und einem wasserdichten Funksender. „Durch Drücken des Funksenders wird eine Verbindung zur Servicezentrale hergestellt“, erklärt Grietje Wester. Dort würden geschulte Ansprechpartner sich der Situation annehmen – „und zwar 24 Stunden am Tag an 365 Tagen“. Der Hausnotruf kann auf die individuellen Wünsche abgestimmt werden. DILANO bietet hierfür drei verschiedene Leistungspakete an.

Grietje Wester empfindet ihre Arbeit als sehr erfüllend. „Wir arbeiten im Team. Das ist ein Geben und Nehmen“, beschreibt sie. Sowohl bei den Mitarbeiterinnen als auch den Kunden würde versucht, auf deren Wünsche einzugehen. „Uns ist es wichtig, dass es den Mitarbeiterinnen und den Kunden gut geht und das harmonisch ist.“ Wenn die Chemie zwischen beiden Parteien mal nicht stimme, würde man die Einsätze tauschen. Was aufzugehen scheint, denn laut Grietje Wester bekomme sie viele positive Rückmeldungen von den Kunden. Was ihr darüber hinaus immer wieder Freude bereitet ist die Dankbarkeit. „Unsere Kunden freuen sich, wenn unsere Mitarbeiterinnen zu ihnen kommen. Und auch wir im Büro stehen ständig in Kontakt mit unseren Kunden. Sie schauen gerne mal rein und freuen sich, wenn sie mit uns einen kleinen Plausch halten können“, berichtet Grietje Wester. „Ich liebe meinen Job“, sagt sie schließlich, „ und es macht mich glücklich, wenn ich den Menschen helfen kann.“

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